



Commercial Hip Hop
Die Hip-Hop-Kultur ist im klassischen Sinne (Old - School) ein Tanzstil, der aus 4 Elementen besteht. Hierzu zählen: Rap (MCing), DJing, B-Boying (Breakdance) und Graffiti-Writing. Hip Hop möchte sich als kulturelle Bewegung verstehen, die ihren Ausgang in den 1970er Jahren genommen hat. Ort des Geschehens waren afroamerikanischen Ghettos in New York City.
Ab den 1990er Jahren hat die Tanz- und Musikindustrie aufgrund des musikalischen Zeitgeists durch eine kommerzielle Version des Hip-Hop-Tanz reagiert. Oft als „Neuer Stil“ oder „Studio Hip-Hop“ benannt, wurden Choreographien für Rap, RnB und Popmusik erstellt und waren in Musikvideos oder Konzerten zu sehen. Aus der Sicht eines in der Hip Hop Kultur tief verwurzelten Tänzers wird die improvisatorische Natur des Tanzes und dessen Kulturgeschichte eher hervorgehoben.
Der „Neue Stil“ hat die improvisatorischen Elemente des Hip Hop Tanzes durch Choreographien und Bühnenperformance erweitert. In den letzten Jahrzehnten fand eine Vermischung von verschiedene Musikstilen statt, so dass viele musikalischen Merkmale miteinander verknüpft wurden. Der neue Stil des Hip Hop, musste sich somit durch Ineinandergreifen verschiedener Tanzstile vergnügen. Entscheidend war und ist bis heute aber, dass Hip Hop ein klares Bewegungsvokabular vorweist und diese auch erlernt und trainiert werden müssen.
Der Begriff „New Style“ fand seinen Ausgang außerhalb der USA. Die Bezeichnung taucht das erste mal in Frankreich und Japan auf, die das „Social Dance“ aus New York - also den kommerziellen Hip Hop- als „New Style“ oder auch „New York Style“ bezeichneten. Im Kontext der kommerziellen Tanzbranche wird Hip Hop ( oder „New Style“ für Tänzer in Frankreich und Japan) als Partytanz verstanden, der durch Choreographien und Studiotechnik gekennzeichnet ist. Die Bewegungsmuster haben ihre Grundlage im klassischen Hip Hop sind aber im Bereich der Flexibilität, Isolation, Mobilität, Flow und dem fragmentierten Bewegungsablauf dem jeweiligen Song angepasst. Gerade Bewegungen, in denen bestimmte Körperteile unabhängig von anderen gleichzeitig ablaufen zeichnen diesen Stil.
Ein wichtiger Punkt in der Entwicklung des Hip Hop war die Hinzufügung des Zählsystems von acht Zähleinheiten als Methode, um mit der Musik synchron zu bleiben. Sie wurde das erste mal von Toni Basil in der Studiotechnik in den 1970er Jahren im Locking eingeführt. Der Streetdance oder der klassische Hip Hop wurde mehr und mehr über die Jahrzehnte ins Studio gebracht und hat dort durch die Musikindustrie seinen eigenen Lauf und seine eigene Identität und Form entwickelt.
Der Unterricht selbst ist ein weiteres entscheidendes Ereignis, dass den modernen Hip Hop Stil vom alten trennt. Buddha Stretch war ein Pionier auf diesem Gebiet. Er begann 1989 formell Hip Hop Tanzkurse am Broadway Dance Center in New York zu unterrichten, wo er bis heute unterrichtet. Der Streetdance fand so immer mehr und mehr Einzug in die Studios und bekam seine Form durch den Zeitgeist der modernen Kunstmusik. Eine Verschmelzung von Partytanz und Studiotechnik sind das heutige Resultat vom kommerziellen Hip Hop.